Die Störche im Werratal

Beobachtungen in anderen Horsten.

Moderator: Storchenzentrum

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Jens Gießler
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Jens Gießler »

Idefix hat geschrieben:Also wenn Du auch noch Imker bist, weiss ich, was das bedeutet!
Hallo Brigitte!! Ja die Zeit von April bis Juli ist die Hochsaison in der Imkerei, es vergeht fast kein Tag wo wir nicht bei den Mädels beschäftigt sind....., außer es regnet so wie jetzt. :wink:

Wie gesagt haben wir jetzt Thüringen verlassen und sind in Hessen angekommen, oder wie wir hier im Volksmund sagen: "Im Land der Weißen Berge". Eine Gegend die durch den Kalibergbau geprägt ist wie kaum eine andere in Deutschland. Die weißen Steinsalz Abraumhalden sind weithin sichtbar und prägen das Bild dieser Landschaft. Sie tragen die liebevollen Namen Kalimanscharo und Monte Kali und befinden sich in Hattorf und Heringen. So wie hier auf meinem nächsten Foto im Hintergrund, der Ort nennt sich Philippsthal. Dieses Nest hab ich erst dieses Frühjahr entdeckt, wie lange es das schon gibt kann ich im Moment noch nicht sagen.

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Die Werra schlängelt sich dann im weiteren Verlauf immer entlang des ehemaligen Grenzgebietes mit seinen Grenzanlagen und wechselte öfter mal die Seite, was es für die damaligen Obrigkeiten nicht leicht machte den Eisernen Vorhang durchschlupfsicher zu machen.... :wink:
Aber erst mal bis hier hin, nun kommt noch ein besonderer Bonus. Eine der unscheinbarsten heimischen Orchideen, der Korallenwurz. Sie wächst in alten Buchenwäldern und ist aufgrund ihrer sehr geringen Größe nur sehr schwer zu finden bzw. zu erkennen, deshalb auch zwei drei Bilder mehr davon.

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Euch allen einen schönen Sonntag!!
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Idefix
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Idefix »

Danke Jens, das sieht toll aus! Ich kenn das alles gar nicht, hab höchstens den Namen mal gehört :oops:

Na, das Storchennest wirst Du bestimmt im kommenden Jahr wieder besuchen :lol:
Liebe Grüsse

Brigitte

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Jens Gießler
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Jens Gießler »

Hallo Storchenfreunde!!
Nach etlichen Wochen Abstinenz hier möchte ich mich wieder zurück melden. Die Imkerei hat die letzten Wochen doch den ganzen Mann + Frau gefordert, da ist einfach keine Zeit über geblieben, hier weiter zu machen. Mittlerweile ist der letzte Honig aus den Waben geschleudert und so langsam ist wieder etwas mehr Zeit für die anderen schönen Sachen.

Die Nester entlang der Werra leeren sich und immer mehr Jungstörche werden flügge. Nicht mehr lange und die ersten werden in Richtung Süden davon fliegen. Es dürfte ein sehr erfolgreiches Storchenjahr in Thüringen werden, bestimmt mit einem neuen Rekord an besetzten Horsten.

Ganz untätig war ich allerdings auch nicht, so konnte ich das Nest in Harras aufsuchen, welches ja am Oberlauf der Werra liegt. Dort hatten sich auch in diesem Jahr wieder zwei Störche niedergelassen, wahrscheinlich Jungstörche, aber es kam zu keiner Brut.

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Auch bei meinem Besuch konnte ich die beiden beim Jagen beobachten.

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Zum anderen haben wir rein zufällig in Rohr noch ein zweites Nest entdeckt.

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Und im Landkreis Gotha, nördlich des Rennsteiges haben wir auch mehrere neue Nester gefunden. Auch hier werde ich dann im Laufe der Zeit etwas drüber schreiben.

Nun aber erst mal weiter in der Reihenfolge werraabwärts auf hessischer Seite. Dort ist das nächste Nest in den Werrawiesen bei dem kleinen Örtchen Lengers, direkt an der Werra.

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Dann kommen wir nach Heringen. Dort befindet sich das große Kaliwerk und auch der große Kaliberg "Monte Kali". Hier werden an den Wochenenden Führungen angeboten, wo man den Kaliberg unter Führung besteigen kann. Kann ich wirklich nur empfehlen, die Aussicht von da oben ist fantastisch und man kann die Dimensionen erahnen, was die Menschen über die Jahrzehnte da geleistet haben.
Seit 2018 brüten auch hier Störche auf einer Nisthilfe direkt an der Werra in einer Kleingartenanlage.

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Hier ist im Hintergrund der Kaliberg zu erahnen.

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Bis hierher, Fortsetzung folgt.
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Idefix
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Idefix »

Hallo Jens, schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast! Und dann wieder mit so nem tollen Bericht :lol: Da hast Du wirklich wieder vieles entdeckt!

Danke :D
Liebe Grüsse

Brigitte

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Jens Gießler
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Jens Gießler »

Heute kommt der nächste Ort mit Storchennest auf hessischer Seite, Widdershausen. Auch hier ist es eine Nisthilfe in den Werrawiesen.

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Und da ich es letztes mal vergessen hab, gibt es heute wieder paar Bonusbilder von den Orchideen.

Da wäre zum einen das Holunder Knabenkraut, welches ich dieses Jahr auch zum ersten mal sehen durfte.

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Und dann noch mal das Dreizähnige Knabenkraut, von welchem wir hier im Werratal einige größere Vorkommen haben.

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Idefix
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Idefix »

Ne wunderschöne "Nachlieferung" :D Danke Jens :lol:
Liebe Grüsse

Brigitte

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Jens Gießler
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Jens Gießler »

Einen wunderschönen Guten Abend in die Runde!!
Eigentlich wird es ab hier ziemlich kompliziert um genau einzuordnen, welches Nest zu welcher Ortschaft gehört und somit auf thüringischer Seite oder hessischer Seite liegt. Der Grenzverlauf in diesem Stück war so kompliziert, das man zu Zeiten der deutschen Teilung sogar die Eisenbahnstrecke entlang der Werra stilllegte und stattdessen eine neue Umgehung baute. Mittlerweile alles Geschichte, aber die Relikte sind immer noch deutlich zu erkennen.
Ich mach mal mit Dankmarshausen weiter, dort war die Grenze direkt am Ortsende. Heute gibt es dort wahrscheinlich vier Nester, eines hab ich allerdings immer noch nicht finden können, trotz mehrerer Anläufe.
Das erste ist ein ziemlich neues aus dem Jahr 2018, eine Nisthilfe auf einer Bahnhofslampe direkt am Bahnhof, dort verkehren allerdings nur noch die Kalizüge aus den beiden Kaliwerken Hattorf und Heringen.

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Nest 2 ist etwas außerhalb von Dankmarshausen

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Bei Nest 3 bin ich mir nicht ganz sicher, gehört es nun noch zu Dankmarshausen oder eher zu Obersuhl. Es liegt mitten im Naturschutzgebiet Rhäden, einem enorm wichtigen Vogelschutzgebiet mitten im Grünen Band. Die Staatsgrenze ging früher mitten hier durch!!
Hier gibt es auch eine Webcam und da glaub ich eher das es zu Obersuhl gehört, aber egal....

http://www.nabu-wildeck.de/

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Und eine weitere Nisthilfe direkt an der Werra ist auch noch vorhanden und auf einem Scheunendach eine weitere, aber etwas baufällig aussehende, hab ich leider kein Foto mehr gefunden.

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Einen Bonus hab ich auch, die Bocksriemenzunge. Der Name kommt nicht von ungefähr, sie "riecht" nach Ziegenbock

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Idefix
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Idefix »

Danke, das ist ja ganz schön kompliziert mit der ehemaligen Grenze! Aber zum Glück jetzt auch egal :wink: Aber warum wurde die Nisthilfe direkt neben den Schienen errichtet? Wenn da auch nicht mehr viel fährt ..... :?
Und jetzt muss ich mal überlegen: Wie riecht ein Ziegenbock? :lol: :oops: Hab als kleines Kind mal ne Ziege (oder Bock?) gestreichelt, aber das wars dann auch schon !
Liebe Grüsse

Brigitte

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Jens Gießler
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Jens Gießler »

Einen wunderschönen Guten Abend!!
Heute mal wieder ein etwas ausführlicherer Beitrag von mir. Es gibt ein paar Neuigkeiten bzw. Ergänzungen zu den letzten Beiträgen. Letzten Donnerstag haben wir wieder unsere traditionelle Fahrradtour durch das untere Werratal gemacht und ein paar interessante Beobachtungen machen können. Zum einen eine Ergänzung zu Vacha, wo wir ein zweites Nest gefunden haben. Ob da nun dieses Jahr schon eine Brut stattgefunden hat oder ob sich da ein junges Pärchen betätigt hat, keine Ahnung. Vielleicht erfahr ich noch etwas.

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Nun noch ein paar Ergänzungen zu Dankmarshausen, ich hab mal die Nisthilfe auf dem Scheunendach fotografiert.

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Gleiche Stelle, Blickwinkel 180 Grad gedreht, noch eine Nisthilfe direkt am Werratalradweg in den Werrawiesen.

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Und auf der anderen Nisthilfe ein paar Meter werraabwärts waren sogar zwei Störche drauf....

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Nun noch eine Ergänzung zu Walldorf. Ich hatte es vor gut zwei Wochen schon bei einer Vorbeifahrt mit dem Auto gesehen, hatte aber leider keine Zeit zum Anhalten und nun stand es auch die Tage in der Zeitung. Es hat sich wohl ein zweites Pärchen in Walldorf niedergelassen und ein Nest gebaut. Direkt an der Hauptstraße auf einem Strommast und in unmittelbarer Nähe zu dem anderen Nest. Die Behörden haben auch reagiert und die Leitungen isoliert. Manchmal kann man nicht nachvollziehen wo die ihre Nester hinbauen, wo doch keine 500 m entfernt am Dorfteich diese schöne Nisthilfe steht.

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Nun wieder zurück nach Dankmarshausen und dem Naturschutzgebiet Rhäden. Wir konnten an dem Tag beobachten, wie sich ein Trupp von mindestens 60 Störchen in der Thermik mühelos nach oben schraubte, ein wundervoller Anblick, wir haben sie lange beobachtet.

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Dann hab ich dort auch noch eine neue Nisthilfe gefunden.

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In diesem ganzen Areal sind schon seit vielen Jahren Pferde in Sachen Naturschutz angestellt.

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Dann waren die letzten Jahre auch Rinder dort mit sehr großen Hörnern, die waren beachtlich. Es soll wohl Probleme mit dem Besitzer gegeben haben, denn seit dem Frühjahr sind sie weg. Um so überraschter war ich dann über die neuen Mitarbeiter.

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Ich denke mal, man kann gut erkennen, was dort für eine Vielzahl von Wasservögeln zu Hause ist, ich glaub mal gelesen zu haben das 250 verschiedene Arten dort anzutreffen sind, entweder zur Brut oder zur Rast.

Nun noch paar Zeilen zu Obersuhl und Untersuhl. Beide Orte liegen direkt nebeneinander, keine 50 m auseinander. Nur waren sie 40 Jahre durch die innerdeutsche Grenze geteilt. Obersuhl in Hessen, Untersuhl in Thüringen. Nun hatte ich gelesen, das in Untersuhl letztes Jahr auch eine Neuansiedlung auf einer Lampe war. Im Dezember hab ich den gesamen Ort abgesucht, kein Erfolg. Dafür hatte ich von der Straße aus ein Nest gesehen, was auch neu für mich war. In den Werrawiesen direkt an einer Kiesgrube. Ich konnte damals Mangels passenden Schuhwerks nicht näher ran. Auch hier bin ich mir nicht sicher, liegt es jetzt auf dem Gebiet von Obersuhl oder Untersuhl, sprich liegt es in Hessen oder Thüringen.....

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Im April hatten wir dann eine Tour direkt zum Nest gemacht.

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Im März war ich auch noch mal in der Gegend unterwegs und durch Zufall als ich zur Autobahn wollte, hab ich dann das Nest auf der Lampe entdeckt, direkt an der Autobahnauffahrt.

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Bei unserer Tour im April war das Nest auch wieder besetzt. Schön kann man im Hintergrund die A4 sehen.

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Einen Orchideenbonus hab ich auch noch, das Ohnhorn (Aceras anthropophorum). Es ist relativ selten bei uns. Ich kenn nur drei Standorte mit jeweils nur einer handvoll Exemplaren.

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Es gibt dann noch einen Hybriden aus Ohnhorn und Helmknabenkraut.

Jetzt kann man auch gut erkennen, warum das Ohnhorn auch "Hängender Mensch" genannt wird, dieses merkmal ist auch in der Hybride vorhanden.

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Beim nächsten mal gehen wir wieder auf die andere Uferseite der Werra und so langsam nähern wir uns auch dem Höhepunkt der Storchenorte im Werratal, nämlich Berka an der Werra. Mehr verrate ich aber noch nicht.

LG Jens
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Idefix
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Idefix »

Wow! Waren das tolle Bilder! Ich komm aus dem Staunen nicht raus, wieviel Nisthilfen es bei Euch gibt! Aber sich dann auf dem Strommast niederlassen, ist ja ne Frechheit :P :P :P Aber gut, dass da sofort alles isoliert wurde. Vielleicht wird im kommenden Jahr die Nisthilfe daneben angenommen :)
Ganz toll sind die Fotos mit so viel unterschiedlichen Tieren dicht beieinander! So hab ich das noch nie gesehen :wink:
Und danke für diese wunderschönen Orchideen :lol:
Liebe Grüsse

Brigitte

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Jens Gießler
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Jens Gießler »

Hallo Storchenfreunde!!
Der gesamte Bericht für das Werratal liegt zwar noch nicht vor, aber eines steht fest. Wir haben in diesem Jahr in den Werraniederungen einen neuen Rekord an flügge gewordenen Jungstörchen, es sind über 100. :mrgreen: :mrgreen:

Nun erst mal weiter mit meinem Bericht, wir bleiben erst noch mal auf der linken Werraseite, da kommt Gerstungen. Dort war 40 Jahre lang der Grenzbahnhof zwischen BRD und DDR. Hier können bestimmt viele unserer älteren noch die eine oder andere Geschichte über Ängste usw. bei den Kontrollen erzählen, heute ist das alles zum Glück Geschichte.
In Gerstungen gibt es schon sehr lange ein Storchennest und zwar auf dem Schloßdach. Es war sehr groß und drohte abzustürzen und deshalb wurde es 2015 abgetragen und erneuert. Die Störche haben das aber akzeptiert. Es gibt dort auch eine Webcam, hier der Link:
https://www.gerstungen.de/de/storchencam.html

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Und dann gibt es dort seit letztem Jahr auch noch eine Neuansiedlung auf einem alten Schornstein und auch dieses Jahr war das Nest besetzt.

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Und nun wechseln wir auf die rechte Werraseite, da kommt der Ort Dippach. Auch hier ist ein Nest auf einem Schornstein in einem Firmengelände.

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Und auf den Werrawiesen zwischen Dankmarshausen und Dippach bei einem Stallgebäude gibt es noch ein Nest bzw. Nisthilfe, wobei ich mir hier nicht sicher bin zu welchem Ort die Gemarkung gehört. Es war dieses Jahr allerdings unbesetzt. Ich hab es auch noch nicht geschafft da mal hin zu laufen und kann deshalb auch nicht sagen, ob es schon einmal besetzt war.

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Und zum Schluß wieder drei Orchideen und da stell ich euch heute die Waldvögelein vor.
Da wäre als erstes das Bleiche Waldvögelein (Cephalanthera damasonium). Es kommt bei uns am häufigsten vor und die Waldvögelein sind typische Waldorchideen die den Halbschatten mögen und meist am Weg oder Waldrand stehen.

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Dann wäre hier das Schwertblättrige Waldvögelein (Cephalanthera longifolia). Es ist deutlich seltener bei uns.

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Und dann gibt es noch das Rote Waldvögelein (Cephalanthera rubra).

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Idefix
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Idefix »

Danke für den tollen Bericht! Also bei den vielen Nestern in Eurer Gegend muss es ja einfach viel Störche geben :wink: Ich hoffe, dass das auch weiterhin so bleibt.

Danke auch für die vielen tollen Blumenbilder. Ich kannte das bisher alles gar nicht!
Liebe Grüsse

Brigitte

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Jens Gießler
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Jens Gießler »

Hallo Brigitte, danke für die netten Worte!!! Das ging mir bis vor paar Jahren auch so, da kannte ich auch keine Orchideen. Erst wenn man sich damit beschäftigt kann man etwas lernen. Das ist mit allen Dingen so, ob Störche, Orchideen, Schmetterlinge, Pilze, Autos, Eisenbahn oder Fußball...... Leider ist unser Leben zu kurz, um uns mit allen Dingen näher auseinander zu setzen, da muß man eben Prioritäten setzen.
Nun kommen wir zum absoluten Höhepunkt im Werratal, zum Ort Berka/Werra. Dort gibt es aktuell 8 Nester, das ist der Spitzenreiter bei uns. Und deshalb wird der Beitrag auch etwas länger. Noch vor paar Jahren, als ich mit meinen Reportagen über die Störche im Werratal begonnen hab, gab es nur zwei. Welches von beiden das erste war kann ich im Moment auch nicht sagen, ich fang mit dem an welches ich zuerst gefunden hab. Es befindet sich auf dem großen Schornstein der Alten Mosterei.

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Das zweite befindet sich auf dem einen Schornstein der Alten Brauerei, auf dem Foto ist es der mittlere

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Letztes Jahr hat dann auf den anderen Schornstein auch ein Paar ein Nest gebaut

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Aber ein Jahr zuvor gab es schon eine weitere Neuansiedlung auf dem alten Schornstein beim Friedhof.

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Das Nest auf der Brauerei war aber nicht die einzige Neuansiedlung letztes Jahr, es folgten noch drei weitere. Zum einen auf einer Nisthilfe direkt an der Werra. Und allgegenwärtig der große Kaliberg von Heringen

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Eine weitere Nisthilfe stand am Klärwerk und wurde auch 2020 bezogen.

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Und dann hatte die Fa. Storch ihrem Namen alle Ehre gemacht und auch eine Nisthilfe installiert, mit Erfolg.

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Und dann gab es 2020 noch einen Nistversuch, da aber ohne Erfolg, das Paar war noch zu jung. Aber dieses Jahr hat es geklappt, auf einer alten Trauerweide beim Pfarrhaus.

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Damit nicht genug, in der Nähe der Mosterei steht noch eine weitere Nisthilfe, Potential ist noch vorhanden für die nächsten Jahre.

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Als Bonus kommt heute die Orchidee schlechthin, der Frauenschuh und dann auch gleich noch in verschiedenen Farben.

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Idefix
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Idefix »

Sag mal, wo nimmst Du nur die ganze viele Zeit her, um so viel Bilder zu machen? Das schüttelt man ja nicht so einfach aus dem Ärmel, da steckt jede Menge Arbeit drin :wink: Da kann ich nur wieder ganz laut DANKE sagen :D
Jetzt musste ich erstmal Wikipedia bemühen, ich kannte bisher nur Bad Berka. Jetzt weiss ich, dass es noch ein Berka gibt und beides nicht dasselbe ist :wink:
Ach ja, was sind das für Jahreszahlen auf dem Fähnchen bei dem einen Nest? Und das Haus mit Deinem Namen drauf ist ja wohl ganz sicher Dein zu Hause? :lol:
Wo wachsen eigentlich diese wunderschönen Orchideen? Ist das irgendwie ein Park, wo sie gehegt und gepflegt werden? Das wächst doch nicht einfach so in Wald und Wiese :shock: Oder etwa doch? Eure Gegend ist eh ne besonders schöne. Ich kenn es noch aus Kindertagen, da haben wir manchmal Urlaub gemacht :lol: Ich war da zwar noch recht klein, aber dass wir viel Schönes gesehen und erlebt haben, weiss ich immer noch und irgendwie erinnert mich das daran :lol:
Liebe Grüsse

Brigitte

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Jens Gießler
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Re: Die Störche im Werratal

Beitrag von Jens Gießler »

Einen Guten Abend in die Runde!!

Es soll mal weiter gehen. Gleich hinter Berka/Werra kommt Herda. Auch hier gibt es wieder eine schöne Geschichte. Im Jahr 2017 hat sich ein Storchenpaar auf einer großen Espe niedergelassen, das erste Baumnest im Werratal. Ich hatte das Nest dann im Herbst gesucht und gefunden.

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Auch im Jahr 2018 war das Nest wieder besetzt.

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Blöd nur, das da so ne Art Kindergarten war und dort unter dem Baum Kinder spielen sollten. Man fühlte sich belästigt und sah die Kinder durch herabfallende Gegenstände gefährdet, also hat man kurzerhand den Baum umgehauen. Doch was hat Meister Adebar gemacht, als er 2019 zurück kam? Er hat auf dem Schornstein von dem Gebäude ein neues Nest gebaut und da ist es auch heute noch.... :wink:

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Und dann steht am Ortsrand auch noch eine Nisthilfe, die stand da allerdings auch 2018 schon. :wink:

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Paar Kilometer weiter kommt Lauchröden, dort beginnt der Sallmannshäuser Rennsteig, ein Ableger vom Großen Rennsteig, wo er bei Ruhla dann auch auf den Großen rennsteig trifft. Die Störche haben sich vor vielen Jahren auf dem Schornstein einer ehemaligen Bäckerei niedergelassen.

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Als Zugabe hab ich heute die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha). Hier gibt es noch eine zweite, die Weiße Waldhyzinthe (Platanthera bifolia), die ist allerdings sehr selten und unterscheidet sich nur durch ein kleines Merkmal in der Blüte.

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Und als zweites die Pyramiden Orchis (Anacamptis pyramidalis)

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Sollte mal auf irgendeiner Seite Interesse bestehen, Orchideenfreunde sind keine Eigenbrödler. Viele Standorte sind öffentlich zugänglich und ich bin immer nereit mal eine kleine Führung zu machen...... 8) 8)
Natürlich auch zu den Störchen!!
LG Jens
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