Hallo Storchenfreunde,
mittlerweile ist auch die Storchenbilanz aus dem Wartburgkreis da. Ich kopier den Text mal hier rein:
"Ungünstige Umstände und Horstkämpfe mit tödlichem Ausgang. Mit 42 besetzten Storchennestern gibt es 2022 einen neuen Höchstwert für den Wartburgkreis. Mit insgesamt 66 flüggen Jungstörchen war allerdings der Bruterfolg deutlich niedriger als in den letzten Jahren.
Im Vorjahr gab es bei weniger Paaren 20 Jungstörche mehr. Grund für den niedrigeren Bruterfolg ist die lang anhaltende Trockenheit und die damit fehlenden Nahrungstiere, die für die Ernährung der Storchenküken notwendig sind. Auch in anderen Landschaften klagten die Storchenbetreuer über hohe Nestlingssterblichkeit wegen Nahrungsmangel.
Erneut hat der Wartburgkreis mit Abstand die meisten bewohnten Storchennester aller Landkreise in Thüringen. Jedes Jahr
besiedeln die Störche die bisherigen Horste erneut und es kommen vereinzelt neue Nester hinzu. Die Neuansiedlungen werden
teilweise von Storchenfreunden mit dem Bau von Nisthilfen unterstützt. Aber brutwillige Jungstörche finden auch selbst in
geeigneten Lebensräumen nutzbare Nestunterlagen.
In der aktuellen Saison wurden vier Brutplätze erstmals bewohnt. Zweimal nahmen Adebare aufgestellte Masten mit vorbereiteten Nisthilfen an (Gumpelstadt, Tiefenort) und zweimal suchten sie selbst entsprechende Möglichkeiten (Gärtnereischornstein Barchfeld, Pappelstumpf bei Tiefenort). Allerdings verliefen diese vier Bruten erfolglos, weil die Neuansiedlung und der damit notwendige Nestbau zu einem ungünstigen Brutzeitraum führten. Da war es wegen der extremen Trockenheit sehr schwierig bzw. nahezu unmöglich, für frisch geschlüpfte Küken ausreichend geeignete Nahrung zu finden. Auch sieben weitere Bruten blieben kinderlos, teilweise wegen der ungünstigen Witterung und mehrfach wegen ernsthaften Revierkämpfen mit anderen Störchen. Somit blieben 26 Prozent alle Bruten erfolglos. In den meisten Nestern (21) konnten jeweils zwei Junge, siebenmal drei und dreimal nur ein Junges registriert werden. Die Anzahl der verendeten kleineren Nestlinge war nicht zu ermitteln, wird aber im Mittel zwischen einem und drei pro Nest gelegen haben.
Im Storchendorf Berka war die Nachwuchsrate ungewöhnlich niedrig. Bei den acht bewohnten Horsten gab es nur zwölf ausgeflogene Jungstörche. Im Gelände der Kläranlage ist bei heftigen Nestkämpfen die Störchin getötet worden. Da der Kadaver oben im Nest liegen blieb, wurde er von den künftigen Horstbesitzern unter neu eingetragenen Niststoffen eingebaut. Bei einer Nestkontrolle mit Hubwagen war der tote Vogel kaum noch zu sehen, wurde aber trotzdem aus dem Nest entfernt.
Weitere Horstkämpfe mit tödlichem Ausgang gab es auch in Vacha. Der dort seit 2006 auf dem Stadtturm residierende Storchenmann, inzwischen 19 Jahre alt, suchte sich eine junge dreijährige Partnerin aus dem Fuldaer Land. Als sie auf vier Eiern brütete, wurde sie am 12. April von Fremdstörchen tödlich verletzt und lag unterhalb des Nestes. Zunächst versuchte der erfahrene Storchenmann, die verbliebenen Eier zu bebrüten. Nach zwei Tagen zerstörte er das Gelege und eröffnete den Weg für eine zweite Brut. Es dauerte auch nicht lang und schon nach drei Tagen war eine neue unberingte Partnerin im Nest. Nach anfänglich zögerlichem Verhalten fanden die beide Partner zueinander, legten fünf befruchtete Eier und konnten am Ende zwei Junge bis zum Ausfliegen bringen.
Rettungsversuch kam für erhängten Jungstorch zu spät
Bei den Horstkontrollen zum Beringen der Nestlinge ist oft allerlei Unrat zu sehen, die die Störche in der Natur eingesammelt haben. Oft sind es Lappen, mehrfach Handschuhe, Pappstücke oder Textilien. Schlimm ist es, wenn die Storchenkinder durch eingetragene Folien, Stricke, Perlonschnüre und ähnliche Dinge zu Tode kommen. Mehrfach wurden größere Mengen an Gummiringen eingetragen und wohl als Regenwürmer den Jungen verfüttert. Nicht bei jedem toten Storch ist die Ursache zu erkennen. Eine konkrete Bestätigung gab es nach wissenschaftlicher Untersuchung bei einem toten Jungstorch von Mülverstedt/UH, wo der Magen mit unverdaulichen Gummiringen überfrachtet war und keine artgerechte Nahrung mehr aufgenommen werden konnte. In Herda hatte ein Naturfreund von unten gesehen, dass am Nest ein gefährliches Netz hin. Ein Rettungsversuch kam für einen erhängten Jungstorch leider zu spät. Bei der Beringung der restlichen zwei Jungstörchen wurde das eingebaute Bindegarn aus dem Nest herausgezogen, um weiter Unfälle zu vermeiden.
Im Werratal wurden in dieser Saison vom ehrenamtlichen Vogelbringer Klaus Schmidt insgesamt 66 Jungstörche beringt. Dies war nur durch die Unterstützung von den Freiwilligen Feuerwehren Bad Salzungen und Schmalkalden sowie durch Hubbühnen der Firma Lindig möglich. Sie erhielten gelbe Kunststoff-Wickelringe mit schwarzer Aufschrift und zusätzlich einen schmalen Metallring mit Prägung. Von mehreren Störchen, die vor etlichen Jahren beringt wurden, liegen teilweise über 50 Wiederfunde durch Fotos oder Ablesen mit Spektiv vor. Durch die Meldung von Beobachtungsdaten haben etliche Naturfreunde zur Vervollständigung des erneuten Jahresberichtes beigetragen."
Mittlerweile sind fast alle Störche weggeflogen, der Nahrungsmangel war doch zu hoch, nur einen hab ich letzte Woche noch gesehen.
Dann hab ich noch paar Fotos. Zum einen von der neuen Nisthilfe in Fambach, wo ja doch ein Junges flügge geworden ist.
und das Bild 2 zeigt den Storchenmann auf dem siebten Nest in Breitungen, schade das ihm keine der Damen gut genug war....
Dann gab es ja die vier Neuansiedlungen im Wartburgkreis, Nest 1 auf dem Schornstein in Barchfeld hatte ich ja schon gezeigt. Nun Nest 2 in Gumpelstadt. Die beiden Störche konnten sich Anfangs nicht entscheiden und sind mehrmals zwischen der Nisthilfe auf dem Baumstumpf und der Nisthilfe am Agrarhof gependelt und haben sich letztendlich auf letzteren niedergelassen. Leider auch hier, genau wie in Barchfeld ohne Bruterfolg. Ich denke mal zu der extremen Trockenheit kam vielleicht auch noch die Unerfahrenheit der jungen Paare erschwerend hinzu. Aber die Trockenheit war schon extrem in diesem Jahr gerade hier in unserer Region.
Nun noch zu zwei neuen Nestern in Tiefenort. Nest 1 auf dem Stumpf einer abgebrochenen Pappel direkt an der Werra. Zu der Trockenheit kam ja häufig noch ein extrem starker Wind hinzu und so hat nachdem das Paar das Nest aufgegeben hatte, eine Windböe das Nest herunter geweht. Ich bin gespannt, ob sie so wie in Meimers wieder aufbauen im nächsten Jahr.
Zum Schluß noch das zweite neue Nest in Tiefenort. Wir haben lange suchen müssen, ehe wir es gefunden hatten, es befindet sich direkt in den Werrawiesen auf einem Gittermast. Es war nur mit Tele möglich es zu fotografieren und für einen längeren Fußmarsch hatte ich bis jetzt noch keine Zeit.
Nun hatte ich am letzten Wochenende die Möglichkeit an einer Sonderfahrt auf der nur noch für den Güterverkehr freigegebenen Strecke von Bad Salzungen nach Vacha teilzunehmen und der Tf war so freundlich direkt vor dem Nest einen Fotohalt einzulegen.
Bei all dem Negativen gibt es aber auch was Positives. Ich hab bei meiner kleinen Hobbyimkerei ein absolutes Rekordjahr eingefahren. Die Mädels hatten ja Flugwetter von April bis Mitte Juli Non Stop. Und das hat sich dann in den Honigräumen gezeigt. Und wir konnten zum ersten mal im Juli Honigtauhonig schleudern.
Deshalb gibt`s heute als Bonus paar Bilder von meinen Mädels.
Zuerst aber mal ein Farbvergleich vom Honig, 1. Schleuderung ganz links Mitte Mai, 2. Schleuderung in der Mitte war Mitte Juni und 3. Schleuderung ganz rechts war Mitte Juli.
Große Dunkle Holzbiene und Honigbiene in meinem Garten
und meine Wildbienen und Fliegen auf der Durchwachsenen Sylphie
