Die Potsdamer Mittelmark

Beobachtungen in anderen Horsten.

Moderator: Storchenzentrum

wokuwil

Die Potsdamer Mittelmark

Beitrag von wokuwil »

Die Potsdamer Mittelmark ist ein Gebiet in der Mitte der Mark Brandenburg und ist auch für unsere
Störche von Interesse, auch wenn ihr Lebensraum hier begrenzt ist. Einmal durch das Landschaftsprofil mit dem Hohen Fläming und Brandenburgs höchstem Berg (sage und schreibe ganze 201 m hoch, der Hagelberg) zum anderen auch durch intensivere landwirtschaftliche Nutzung und die zahlreichen Spargelfelder. Aber auch die dichte Besiedelung schränkt den Lebensraum für Tiere zusehens ein.Dessen ungeachtet finden wir noch gute Bedingungen für unsere Störche in den Naturparks (Hoher Fläming, Dahme-Heideseen und besonders Nuthe-Nieplitz im Baruther Urstromtal). So erbrachten die vergangenen Jahren auch einige Vierer- und Fünferbruten.
Zum Beispiel 2005 in Beelitz - ein Horst der gut einzusehen ist vom nahen Kirchturm oder auch in Wittbrietzen.

Beelitz- wo die ersten Flugübungen durch die Häuserzeilen erfolgen müssen (Aufnahme aus 2008).

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Hennickendorf – Der Horst wird zwar sicher gehalten und die Störche haben ihre feststehende Abflugrichtung aber man hört auch hin und wieder von Blitzeinschlägen an solch exponierten Stellen. Hier wurden in den letzten Jahren immer 2-3 Störche flügge.

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Wie hier in Saarmund erkennt man ein allgemeines Problem: Wenn in diesen Tagen die Wiesen nicht rechtzeitig gemäht werden, finden die Störche nicht immer im hohen Gras das nötige Kleingetier und die Jungstörche werden dezimiert. Durch eine nachhaltige Landwirtschaft, die nicht nur aus riesigen Raps-,Kartoffel-, Sonnenblumen- , Spargel- oder Getreidefelder besteht, kann man einiges für die Tiere tun.
Dieser Storch hat sich zudem ganz schön den starken Winden entgegen zu stemmen.

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Wie es in diesem Jahr mit dem Nachwuchs aussieht, wird zum gegebenen Zeitpunkt berichtet wenn man die Störche über dem Nestrand erkennen kann.

Übrigends wird ein Teil dieser Region durch eine hier im Forum Anwesende betreut, die sicher noch mehr zu berichten weiß
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schratine
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Re: Die Potsdamer Mittelmark

Beitrag von schratine »

wokuwil hat geschrieben:
Wie hier in Saarmund erkennt man ein allgemeines Problem: Wenn in diesen Tagen die Wiesen nicht rechtzeitig gemäht werden, finden die Störche nicht immer im hohen Gras das nötige Kleingetier und die Jungstörche werden dezimiert. Durch eine nachhaltige Landwirtschaft, die nicht nur aus riesigen Raps-,Kartoffel-, Sonnenblumen- , Spargel- oder Getreidefelder besteht, kann man einiges für die Tiere tun.
Dieser Storch hat sich zudem ganz schön den starken Winden entgegen zu stemmen.

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Wie es in diesem Jahr mit dem Nachwuchs aussieht, wird zum gegebenen Zeitpunkt berichtet wenn man die Störche über dem Nestrand erkennen kann.
In Saarmund werden wir leider keine Jungstörche sehen können, da die Altstörche sehr spät von der großen Reise kamen und sich auch dann noch nicht gleich zur Familiengründung zusammen fanden.

"Abmähen" unter dem Horst ist hier aber noch nicht angebracht, so lange die bodenbrütenden Vögel (Feldlerche, Braunkehlchen, Wachtel u.v.a.) noch nicht flügge sind. Das wird erst Ende des Monats sein.
Bild Liebe Grüße von Bärbel und Hans
wokuwil

Re: Die Potsdamer Mittelmark

Beitrag von wokuwil »

schratine hat geschrieben:

...

"Abmähen" unter dem Horst ist hier aber noch nicht angebracht, so lange die bodenbrütenden Vögel (Feldlerche, Braunkehlchen, Wachtel u.v.a.) noch nicht flügge sind. Das wird erst Ende des Monats sein.
Bei meinen Horstbesuchen werde ich immer wieder auf das erforderliche, möglichst gestaffelte Abmähen der Wiesen hingewiesen damit der Storch gute Futterbedingungen vorfindet. Wie auch dein Beispiel zeigt, hat aber alles zwei Seiten.
Jedes Jahr sterben bis eine halbe Millionen Tiere an den Mähwerken und das nicht nur Bodenbrüter sondern auch Rehkitze, Feldhasen usw.

Es gibt aber durchaus Mittel und Möglichkeiten, die Verluste zu reduzieren (Flatterbänder, von innen nach außen mähen um Fluchtwege zu ermöglichen, vorherige Begehungen um Brutstellen zu kennzeichnen, Landmaschinen mit Tiersensoren usw.). Dies ist aber zusätzlicher Aufwand verbunden mit Kosten. Der Verbraucher möchte aber meist Lebensmittel „geschenkt“ bekommen (siehe Preise für Rohmilch und Fleisch).

Aus der Sicht des Landwirtes bestimmen so meist wirtschaftliche Aspekte den Mähzeitpunkt.
Der erste Schnitt bestimmt die Qualität des Futters und beeinflusst auch alle weiteren Schnitte (Grummt). Ausgewogen ist es wenn 60-70 % Gräser, 15-20 % Leguminosen (kleeartige Futterpflanzen - eiweißhaltig), 5-10 % Kräuter enthalten sind. Gras zur Heugewinnung muß z.B. später gemäht werden als Gras zur Silageverarbeitung (ein späterer Zeitpunkt weist höheren Rohfasergehalt auf und gleichzeitig kürzere Trocknungszeit), Futter für Pferde - und die gibt es in unserem Umfeld zu Tausenden- (holzhaltige Grashalme, Faserstoffe) muss anders beschaffen sein als z.B. für Kühe.

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Schließlich muss das Heu auch noch bestimmte Zeit lagern bis es verfüttert werden kann und dies ist auch vom Angebot anderer Futtermittel abhängig. Der optimale Schnittzeitpunkt hängt also von vielen Faktoren ab (auch vom Wetter – damit sich nicht übermäßig viele Schimmelsporen bilden können, selbst von der Tageszeit des Schnittes – zu Mittag am besten wegen des dann höheren Zuckergehaltes usw.) . Die Balance zu finden zwischen Wirtschaftlichkeit und tierschützerischen Aspekten ist auch hier nicht immer einfach. Insbesondere in Naturparks bemüht man sich derartig unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bekommen
Pitti
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Beitrag von Pitti »

Ich verstehe diese ganze Wiesenmähverbots-EU-Richtlinie nicht.
Klar, für einige Tierarten gut, für andere das Verderben.
Darf nicht jetzt erst ab 15.6. wieder gemäht werden?
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schratine
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Situation 2009

Beitrag von schratine »

Im vergangenen Jahr hatten Anwohner in Phillpsthal einen tolllen Mast samt Horst aufgestellt, weil sie gerne Störche im Dorf hätten.

Aber das hier ist ein Beispiel dafür, dass ein Nest nicht ausreicht, um Störche anzulocken.

An 3 Seiten Wald, Kornfelder und die Autobahn.

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Es bliebe Ihnen nur übrig, nach der anderen Seite auf Futtersuche zu gehen. Und dort haben die Fahlhorster, Nudower und Saarmunder Störche schon zu tun, ihre Jungen satt zu bekommen. Nicht von ungefähr haben wir dort in jedem Jahr Abwürfe.

Auch in diesem Jahr sind in Nudow und Fahlhorst von 4 geschlüpften Jungen nur noch 2 am Leben. Allerdings war es auch in der ersten Zeit nach dem Schlupf sehr kalt.
Bild Liebe Grüße von Bärbel und Hans
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stiloangi
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Beitrag von stiloangi »

Hallo Schratine :D ,

Ich habe 2003/04 mein Haus umgebaut und da ich mehrere Schornsteine "stilllegen" konnte und mein Haus auf einem Berg steht, hatte ich mich dafür interessiert, evtl. ein Storchennest darauf zu bauen.

Der wichtigste Grund war dabei:

Die Störche in unmittelbarer Nähe wurden immer aus ihrem Nest vertrieben, weil sie Küken geholt haben, also Hühnerküken zum Beispiel.

Damals wurde mir gesagt, in unserem Bereich gäbe es genügend Storchennester..... und man müsse soetwas beantragen.

Seither bin ich in dem Forum, mal mehr, mal weniger :wink:


LG

Stilo
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schratine
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Beitrag von schratine »

stiloangi hat geschrieben: Die Störche in unmittelbarer Nähe wurden immer aus ihrem Nest vertrieben, weil sie Küken geholt haben, also Hühnerküken zum Beispiel.

Damals wurde mir gesagt, in unserem Bereich gäbe es genügend Storchennester..... und man müsse soetwas beantragen.
Das habe ich noch nie erlebt, dass Störche in einen Hühnerhof eingedrungen wären.

Leider kann man niemandem verbieten, sich ein Nest auf eigenem Grund und Boden zu bauen. Aber wenn das nicht mit den zuständigen Stellen abgesprochen wird, kommt eben so etwas dabei raus wie in Phillipsthal.

Ich würde einfach mal den Sachverhalt mit dem zuständigen Weißstorchbetreuer oder mit der Unteren Naturschutzbehörde besprechen.

Wenn es sinnvoll ist, sind sie sicher dankbar oder unterstützen Dich sogar.

Aber wenn Störche vor Hunger zu solchen Aktionen starten, wie von Dir beschrieben, dann scheint die ganze Gegend nicht gerade storchenfreundlich zu sein.

Und dann hilf lieber mit Deinem guten Willen, einen sanierungsbedürftigen Horst zu retten.
Bild Liebe Grüße von Bärbel und Hans
wokuwil

Beitrag von wokuwil »

Nudow

Zum viel diskutierten „Spielnest“: Dieser Schornstein befindet sich etwa 20 m vom eigentlichen Nest entfernt
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Saarmund

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Pitti
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Beitrag von Pitti »

Das Spielnest in Nudow sahen wir letzten Samstag auch, eher zufällig, als es plötzlich hinter/über uns klapperte. Gegenüber dem Gasthof befindet sich ein weiteres....
Zähne hoch, Kopf zusammenbeißen; Ohren steif halten, wie ein Dackel!
wokuwil

Nuthe-Nieplitz

Beitrag von wokuwil »

Schaun wir mal wie fleißig die mittelmärkischen Störche in diesem Jahr waren. Nachfolgend einige Horste aus dem Altkreis Potsdam-Land.
Der bekannteste Horst ist sicher der der Spargelstadt Beelitz oder wie man früher sagte : Ackerbürgerstadt.

Sehenswert vor allem weil man vom Kirchturm den Störchen (und nicht nur denen) in die Wohnung sehen kann.
Nach 143 Stufen erreicht man die Aussichtsplattform und hat einen einmalig schönen Rundblick über die Fläming-Landschaft und das Naturschutzgebiet Nuthe-Nieplitz.

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Seit Jahren brüten hier auf dem alten Bäckereischornstein schon die Störche. Nach dem es bereits vor Jahren Fünflinge gab sind in den letzten beiden Jahren jeweils 3 Jungstörche groß geworden.

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Die Altstörche finden ihren Platz auf den umliegenden Dächern. Dazu ist oftmals ein Sturzflug erforderlich.
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Landung
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.. und der andere Altstorch
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Also ein interessantes Nest inmitten der Stadt. Und besonders dann wenn man in wenigen Tagen auf Augenhöhe die ersten Flugversuche beobachten kann und sieht, wie sie die Häuserzeilen umkurven.
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schratine
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Beitrag von schratine »

@ wokuwil
Herzlichen Dank für Info und Bilder.

Wir freuen uns auch, dass dieser Standort so stabil ist, während es drumherum auf den Dörfern immer kritischer wird.

Von dort oben hat man / Storch sicher den besten Überblick, in welcher Richtung noch ordentkliches Futter zu finden ist.
Bild Liebe Grüße von Bärbel und Hans
wokuwil

Beitrag von wokuwil »

Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten ging die Fahrt weiter durch den Naturpark Nuthe-Nieplitz. Zwei Flüsse geben dem Naturpark seinen Namen. Dieser Landschaftspark ist nicht nur bloßes Naturschutzgebiet. Hier stehen die Belange des Naturschutzes und der Landwirtschaft gleichberechtigt beieinander. Neben Störchen besiedeln zahlreiche seltene und teils gefährdete Tier- und Pflanzenarten das Gebiet Die Niederung selbst wird von der Seenkette mit bis zu 400 m breiten Schilfgürteln, von feuchtren Wiesen und trockenen Kieferwäldern geprägt

Nachdem im vergangenen Jahr in Wittbrietzen – dem mittelmärkischen Kartoffelzentrum – vier Jungstörche heran wuchsen, wollten wir sehen wie es diesmal hier aussieht. Und siehe da, wieder drei Jungstörche.(Durchsschnitt der letzten Jahre hier: 2,83)
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Während mehrere Altstörche , sicher auch die Buchholzer dabei, am Dorfrand einem Mähdrescher hinterher liefen – wie Dorfbewohner berichteten – sitzt dieser auf „seinem Auszugshaus“.
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...für alle Fälle mit Leiter
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Danach fuhren wir nach Schlunkendorf: Abermals drei Jünglinge, die gerade ihre Mahlzeit bekamen während die beiden Altstörche anschließend den aufkommenden Wind nutzten um einige Runden zu drehen.
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Anschließend ging die Fahrt über Zauchwitz nach Rieben. In Rieben keine Sieben. Aber immerhin fünf Störche: Drei Junge dabei. (Durchnitt der letzten Jahre 2,88 )
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Drei mal drei ist neune und eins dazu ist zehne , heißt es in einem Volkslied. Nun , wir können abermals gleich wieder vier hinzu zählen, nämlich in Fresdorf wo gerade Fütterung war..
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Der Dreierreigen wird dann in Tremsdorf unterbrochen.Der Durchschnit hier 2,5.
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und diese beiden sehen das aufziehende Unwetter zu erst und wir ziehen uns zurück.
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An sich eine gute Bilanz im Nuthe-Nieplitz- Land während einer dreistündigen Rundfahrt

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wokuwil

Potsdam

Beitrag von wokuwil »

Im Potsdamer Stadtteil Golm sind wie auch in Potsdam-Drewitz in diesem Jahr je drei Jungstörche groß geworden.

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wokuwil

Beitrag von wokuwil »

Nachdem der Wetterbericht einige schöne Sommertage versprach führten wir am vergangenem Donnerstag einige Telefongespräche mit Landwirten wo wir wussten , dass sie auch etwas für Störche übrig hatten. Wir wollten erkunden wo für die nächsten Tage Getreide- , besser Grasmaht vorgesehen war. Für Freitag entschlossen wir uns dann, den Naturpark Nuthe-Nieplitz nahe der A 9 aufzusuchen.
In Reesdorf fanden wir einen unfreundlichen Grundstückseigner, dem unser Besuch offensichtlich nicht gefiel. Aber immerhin trafen wir zwei Jungstörche an.

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In Buchholz war es ein Nästhäckchen, dass wir sahen und in Brachwitz wurde der Horst gar im Frühjahr nach zerstörtem Gelege ganz aufgegeben.

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Jedenfalls sollte es in Alt Bork besser aussehen. Drei Jungsstörche , die Kinder von Alwin und Alwina, lernten hier schon das Fliegen und laben sich an der Rindertränke der Milchviehhofes und lassen sich auch nicht von den Beobachtungen von der „Storchenbank“ aus stören. Dies ist für die Mitarbeiter des landwirtschaftlichen Betriebes das größte Dankeschön für die Mühen ein storchenfreundliches Umfeld zu gestalten. Auch eine liebevoll gestaltete Informationstafel mit Storchenversen lässt den Besucher gleich erahnen wie willkommen die Störche hier sind.

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Herr B. schilderte uns dann wie er die Adebare hier heimisch machte. Vor 10 Jahren ließ sich eines Tages ein Storch auf dem Dach des Rinderstalles nieder und er dachte sich, dem muss geholfen werden. So errichtete er diesen Mast und tatsächlich, der Horst wurde angenommen.

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Und nun sind Jahr für Jahr hier Störche heimisch mit ihrem Nachwuchs. Allerdings verunglückten einige Male Jungstörche in der nahen Mittelspannungsleitung. Seiner Initiative ist es zu danken, das die Isolatoren mit Abdeckkappen versehen werden konnten. Nun wollen wir noch versuchen, die letzten 300 m Leitung im Erdreich verlegen zu lassen, damit die Leitungsunfälle vollständig aufhören.
Die Störche haben sich offensichtlich auch schon mit den Kühen angefreundet und lassen sich manchmal sogar im Kuhstall sehen.
Nicht so nett ist aber die Beschäftigung mit der auf dem Hof befindlichen Abdeckfolie. Zweimal musste sie schon aus dem Nest entfernt werden und nun ist wieder ein größeres Stück abgeknabbert und hoch geflogen worden.

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Inzwischen kam auch Alwin wieder zum Nest geflogen und versuchte die Jungen herbei zu klappern. Die hatten aber sicher was besseres zu tun.
Zuletzt geändert von wokuwil am So 2. Aug 2009, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
wokuwil

Fortsetzung

Beitrag von wokuwil »

Während wir so plauschen klingelt das Telefon und wir wurden auf Störche aufmerksam gemacht, die Mähdreschern hinterher liefen. Aber es waren nur drei,vier so dass keine Eile geboten war.
Etwas später kam dann der Hinweis auf eine Wiese wo Grummt (spätes Heu) gemacht wurde mit etwa 10 Störchen . Kurz danach ein weiterer Anruf, es wären 15 , vielleicht sogar 20 Störche. Wir ließen uns schnell den Weg beschreiben und fuhren über Deutsch Bork auf einem sog. Plattenweg (landwirtschaftlicher Nutzweg) mehrere Kilometer in die Wiesenniederung.
Und dort sahen wir nicht 10, auch nicht 20 , auch keine 30 sondern zunächst 36 Störche , die einem Mähtraktor hinter her liefen.

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Ein eindrucksvolles Schauspiel eines großen Storchentreffens. Und während unseres Aufenthaltes schwebten immer noch Störche majestätisch gleitend ein.

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Man muss sich nur wundern wie das Kommunikationssystem der Adebare funktioniert, wie sie erfahren, wo sich ein reichlich gedeckter Nahrungstisch auftut.
Denn sie mussten von weit her kommen. Die nächstgelegenen Horste sind z.B. 3-4 km entfernt (Alt Bork, Buchholz) bzw. 7 km (Reesdorf, Wittbrietzen) und gar 11 km (Beelitz)

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Als der Landwirt dann sein Werk getan und zu einem neuen Schlag aufbrach zählten wir ganze 47 Störche auf dieser Wiese – aber nicht lange. So wie er den Acker verlassen hatte, brachen dann nach und nach auch die Adebare auf.
Und folgten ihm zur nächsten Wiese..Vor dem Traktor und seinem Lenker hatten sie keine Angst., wohl aber natürlich vor dem Kameramann. Um die Störche bei der Nahrungsaufnahme nicht zu stören hielten wir natürlich eine entsprechende Distanz ein.
Um aber noch einige Flugaufnahmen machen zu können stellten wir uns im Schutz von Erlenbäumen an einem der zahlreichen Gräben auf Gräben – allesamt die Ränder gemäht und beräumt , die sicherlich auch das Geheimnis der guten Nahrungssituation in diesem Landstrich sind

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Wie uns Herr. B. sagte, bemüht er sich immer seine Mahdtermine soweit es geht mit den Bedürfnissen der Störche in Übereinstimmung zu bringen, auch wenn er weiß, das gute Heuqualität von anderen Faktoren abhängt. Insofern setzt er beispielhaft das erklärte Ziel des Naturparks um: „ Im Naturpark Nuthe-Nieplitz soll beispielhaft umweltverträgliche Landnutzung (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) im Einklang mit Naturschutzerfordernissen praktiziert werden“.

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Im Gegenwind startetet dann einer nach dem anderen und folgten dann dem Traktor in Richtung Brachwitz. Einige schienen aber satt zu sein. Sie zog es in Richtung Heimathorst.
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