Hallo liebe Storchfreunde,
ich will euch mal erzählen was mir neulich wiederfahren ist.
Wir waren vor einiger Zeit mit meiner Frau in Afrika bei einem guten Freund zum Besuch. Irgendwann in einer heissen Sommernacht wachte ich auf und ging durch das Bürozimmer meines Kumpels zur Küche um mir ein Glas Wasser zu schnappen und den Durst zu löschen.
Als ich das Bürozimmer betrat, wusste ich, dass etwas nicht stimmt, dass die Zeit wie stehen geblieben ist. Die warme Sommerluft drang durch das offene Fenster in dem Zimmer... ich ließ mein Blick zuerst zum Fenster, dann zum Bürostuhl schweifen..und erblickte dann aufeinmal eine große, im Mondlicht schimmernde Gestalt. Dieses Wesen entfaltete schließlich seine voluminöse Statur, wie ein überdimensional großer Schmetterling, der aus einem Kokon zur Freiheit erwacht...und ließ mich mit seiner 3 Meter Flügelspannweite wie ein unbedeutendes Kleinkind aussehen. Der Marabu der nun vor mir auf dem Bürostuhl saß und mich bedrohlich mit seinem Auftreten und seinem 30cm langem Schnabel ins Staunen und Faszination mit einem Cocktail aus Angst und Ehrfurcht versetzte, drehte sich schließlich um und flog elegant wie ein geübter Akrobat hinaus aus dem Fenster. Um die Situation und das was meine Augen erblickten mit meinem Verstand zu verdauen, stand ich eine Weile im Zimmer und war wie zementiert...hilflos...aus dem Konzept geschmissen..
Solch eine Grazie und zugleich Stärke die der Marabu ausstrahlte, ließ mich ehrfürchtig zurück in meiner kleinen, ungeschickten Menschenhülle.
Dieses Ereignis zwang mich danach noch viele schlaflose Nächte zu verbringen, aber nicht aus der Angst, sondern wegen der Faszination für dieses Tier und seiner Bedeutung, wie der Bedeutung jedes Lebewesens auf unserer, einzigen Erde.
Nach dieser Aktion, war nicht nur mein physischer Durst..sondern auch der psychische Durst gelöscht. Es öffnete mir die Augen.
Eine Mysteriöse Begegnung
Moderator: Storchenzentrum