Zwischenruf
Die Störche haben was ausgebrütet
10.04.2012, 05:42 Uhr
Eine Glosse von Matthias Rebaschus
Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk. Das wissen Maria und Rolf nur zu gut. Die beiden saßen Ostern auf ihren Eiern und brüteten einen neuen Werbegag aus. Ein richtiger Medienkracher sollte es werden!
Rolf und Maria gehören zur Familie der Störche und haben ihr Nest in Curslack. Wissen muss man auch, dass das Storchenpaar von seinen Pflegeeltern, dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu), nicht nur die herzigen Vornamen erhalten hat, sondern auch eine Kamera, die jeden Flügelschlag und das bei Störchen so beliebte Augenzwinkern ins Web stellt.
Augenzwinkernd haben Maria und Rolf jetzt also eine ganz olle Kamelle ausgebrütet: die Gleichberechtigung. Die fanden sie bei Wikipedia und in Brehms Tierleben (Band 6 von 1892): Dort steht, dass die Partner-Störche ihre Eier abwechselnd bebrüten.
Und so meldet der Nabu-Storchenvater Jürgen Pelch die alte Weisheit als Neuheit: "Bei der Fürsorge um den Nachwuchs wechseln sie (die Störche, Anmerkung der Redaktion) sich gleichberechtigt ab." Zum richtigen Medienkracher wird die olle Kamelle mit der feinsinnigen Schlussfolgerung des Herrn Pelch: Die Störche seien den Menschen "einen Schritt voraus und könnten Vorbild sein". Und damit nicht nur die Störche im Aufwind sind, sondern auch der Naturschutzbund, bietet der Herr Pelch auch gleich eine CD ("Segeln mit dem Wind") zum Kauf an.
Wer sehen will, wie schön das Storchenpaar Maria und Rolf mit den Augen zwinkern kann, sieht das im Netz unter
www.nabu-hamburg.de/strochenwebcam