Berliner Turmfalken

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Regenstern
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Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Guten Morgen
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Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

So ein Siebener-Gelege will gewärmt und behütet sein.
Das Paar ist perfekt aufeinander eingespielt. Regelmäßig erfolgt die Brutablösung. Das etwas kleinere Männchen muss sein Gefieder weiter spreizen als seine Partnerin, um die Eier gut zu wärmen. Beiden brütenden Altvögeln hilft dabei eine hormonell gesteuerte Teilmauser des Kleingefieders am Unterbauch, die mit der Eiablage beginnt.

So kommt das Gelege direkt mit der gut durchbluteten nackten Haut in Berührung. Bei einem ansonsten perfekt isolierendem Federkleid wäre die zum Brüten notwendigen Temperaturen von ca. 34 C schwer zu erreichen. Dieser sogenannte „Brutfleck“ schließt sich nach der Brutzeit wieder.

Eintrag aus dem Tagebuch

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Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

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Ein Ei blitzte mal kurz vor :wink:
Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Aus dem Tagebuch
Das "Nest"
Der Trieb, ein Nest zu bauen - wie es viele andere Vögel tun indem sie Äste, Zweige, feines Reisig, Moos oder weiche Pflanzenfasern zusammentragen – fehlt den Falken.
Sie nutzen als Felsbrüter Höhlungen, Simse oder Nischen, als Baumbrüter die soliden Nester von Krähenvögeln, Reihern oder anderen Greifvögeln. Die dicht bebaute Stadt ist für Turmfalken – wie auch andere Vögel (z.B. Mauersegler) - eine künstliche Felslandschaft, wo sie in Mauerausbrüchen, defekten Dachkästen, Rüstlöchern, Turmaufbauten und ähnlichen Strukturen ihre Jungen groß ziehen.


Um die fast kreisrunden Eier zusammenhalten zu können, muss jedoch für eine Nestmulde etwas Substrat vorhanden sein - wie vom Wind zusammengewehter Sand, Schutt oder Pflanzenreste. Unter Umständen in manchen Nischen ein Problem, wenn zu wenig davon vorhanden ist und die Eier bei der Brutablösung herausrollen. Krähennester bieten da schon bessere Voraussetzungen - haben aber einen anderen Nachteil: sie sind Wettereinflüssen deutlich stärker ausgesetzt.

Die von der NABU-AG Greifvogelschutz angebotenen Nistkästen sind für die Brut optimal an die Bedürfnisse der Falken angepasst. Sie sind weitgehend dicht, trocken und mit Sand befüllt. Ein guter Platz für ein Reviermännchen, wenn er eine Partnerin umwirbt.

2 Bilder sind auch zu sehen.
Einmal der Blick von drinnen nach draußen und der Turmfalkenkasten

http://berlin.nabu.de/projekte/Turmfalk ... 12184.html
Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

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Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Eintrag aus dem Tagebuch
11. Mai 2010
Gefiederpflege

Die Feder

Die Feder – Spitzenprodukt der Evolution
Federn bestehen aus Keratin, einem komplizierten Eiweißstoff, aus dem auch unser Haar oder unsere Fingernägel, die Hufe der Pferde und Rinder sowie die Schuppen der Kriechtiere bestehen.
Aus den Schuppen, die die Haut der Saurier bedeckten, entstanden in einem langen Prozess aus Gründen der besseren Thermoregulation Federn. Die ersten federtragenden Saurier konnten noch nicht fliegen - dazu bedurfte es weiterer anatomischer Veränderungen sowie Veränderungen der Knochenstruktur.
Das Gefieder, das aus bis zu 25 000 Einzelfedern bestehen kann (gezählt bei einem Singschwan, der in nördlichen Gefilden brütet und daher ein besonders gut isolierendes Federkleid aufweist), entwächst speziellen papillenförmigen Hautaufwölbungen in der Haut der Vögel. Hülsenartige, stark durchblutete „Blutkiele“ öffnen sich an der Spitze und langsam schieben sich die Federspitzen heraus, die sich immer weiter entfalten. Ist das Wachstum abgeschlossen, ziehen sich die Blutgefäße aus dem Kiel zurück, die fertige Feder haftet als „totes“ Gebilde fest in der Haut.
Die Federfahnen bestehen aus Strahlen, an denen fein verzahnte Häkchen so ineinander greifen, dass hohe Festigkeit und Luftdichte entsteht. Rissstellen lassen sich mühelos reparieren - ein paar ordnende Bewegungen des Schnabels oder kräftiges Schütteln genügen, die Lücken wie bei einem Reiß- oder Klettverschluss wieder zu schließen.
Groß- und Kleingefieder - je nachdem wo Federn wachsen, erfüllen sie unterschiedliche Funktionen - ermöglichen den Flug, dienen der Wärmeisolation sowie dem Schutz vor Nässe.
vergrößern
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Unterschiedliche Mauserfedern der Turmfalken in den typischen Formen (je nachdem, wo sich die Feder befindet), Farben und Mustern:

* 1. Handschwinge rechts
* 2. Handschwinge rechts
* 3. Handschwinge links
* 4. Schwanzfeder ♀
* 5. Schwanzfeder ♂
* 6. und 7. Armschwingen rechts

Gesteuert wird der Mauserprozess, bei dem jene „Leichtbauteile“ komplett erneuert werden, durch das Hormon Thyroxin und nach einem angeborenem Zeitplan. Jede Vogelart verfügt, vorwiegend unter dem Diktat klimatischer und biologischer Zyklen, über eine auf ihre Bedürfnisse und Lebensweise abgestimmte Mauserstrategie. Die Mauser ist für alle Vögel unvermeidlich, weil sich das Gefieder abnutzt. Exakt an selber Stelle entsteht eine neue Feder in der gleichen Form.
Greifvögel – also auch unser Falkenpaar - mausern nur Einzelfedern des Großgefieders, um stets flugfähig zu bleiben. Einige der Federn sind im Nistkasten zu erkennen.

http://berlin.nabu.de/projekte/Turmfalk ... 12184.html
Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Eintrag aus dem Tagebuch
12. Mai 2010



Das Brutgeschehen
Beide Partner bebrüten das Gelege abwechselnd. Ruhig sitzen die Vögel, widmen sich immer wieder ausgiebig der Gefiederpflege und scheinen auch schon mal einzunicken. Die Brutablösung klappt perfekt, ohne große „Ziererei“ überlässt das Weibchen das Gelege ihrem Männchen und umgekehrt. Sicher sind beide erfahrene Vögel, die schon in den vergangenen Jahren Junge großgezogen haben. Das Männchen ist schön ausgefärbt und bei der Brutablösung kann man gut die Unterschiede in Größe und Gefiederfarbe zwischen den Geschlechtern erkennen.
Das Männchen versorgt sein brütendes Weibchen mit Nahrung. Sie nimmt in den Brutpausen die von ihm erjagte Beute entgegen bzw. bedient sich vom Depotplatz, setzt Kot ab um dann wieder das Brutgeschäft zu übernehmen.
Es ist also enorm wichtig für das Weibchen, sich für ein starkes Männchen zu entscheiden welches ein gutes Jagdrevier hat, einen guten Brutplatz sowie großes Geschick bei der Revierverteidigung und beim Beutefang. So bleibt sie während der Phase der Eiablage als auch beim Brüten stets in guter Kondition.


Gewölle nennt man die grauen „Päckchen“, die im Nistkasten zu sehen sind. Sie beinhalten unverdaute Nahrungsreste, besonders Mäusehaare, die sich im Muskelmagen zu solchen Ballen verfilzen. Sie werden nicht über den Darm, sondern über den Drüsenmagen und die Speiseröhre ausgeschieden.
Das Weibchen zerrupft sie teilweise und erhöht damit den Rand der Nestmulde.


An diesem langen Wochenende kann mit dem Schlupf des ersten Jungen gerechnet werden. Wir würden uns freuen, wenn uns die Fangemeinde weiterhin mit guten Schnappschüssen unterstützt.

http://berlin.nabu.de/projekte/Turmfalk ... 12184.html
Zuletzt geändert von Regenstern am Do 13. Mai 2010, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Das Männchen brütet gerade
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jetzt darf sie wieder :wink:
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Doris
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Beitrag von Doris »

Danke dir für deine Berichte, Tina.
Ich gucke auch immer, aber außer Falken auf Eiern habe ich nichts gesehen. ;)
Heute habe ich einen Brutwechsel beobachten dürfen.
Alle Eier sind noch heil.

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Schleiereule51
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Beitrag von Schleiereule51 »

Ein schönes Gelege!
Freundlichst
Schleiereule51
Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Guten Morgen,
ich bin mir nicht sicher aber...-ich habe dieses Gefühl :lol:
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Also sehen kann ich nix???
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Elfenkind

Beitrag von Elfenkind »

:wink:
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...und gleich wieder Deckel drauf :D
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Regenstern
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Beitrag von Regenstern »

Guten Morgen,
ich weiß nicht? Sie rotiert auf ihrenm Gelege-mir ist schon ganz schwindlig :lol:
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