Verlauf der Beringung
Hallo an Alle,
hier nachträglich die angekündigten Details und Fotos zum Ablauf der Beringung am 4. Juni.
Zuerst nahm ich mir die Webcam vor, doch die Spinne hatte Lunte gerochen. So blieb nur die Reinigung der Linse von Staub und den Resten des Spinnennetzes. Ich kam mir vor wie jemand, der Graffiti entfernt: Der Erfolg hält nicht lange an
Aneinandergekuschelt lagen die Küken im Nest. Zunächst stellten sie sich tot. Dann schnappte eines nach meiner Hand, weshalb ich es zudeckte (was im „Schnapp“schuss festgehalten ist). Diesmal lauten die Ringnummern 9X300 und 9X301 der Vogelwarte Helgoland.
Zu Claudias Frage: Das Geschlecht von Jungstörchen in diesem Entwicklungsstadium lässt sich nicht bestimmen. Auch nicht zuverlässig zum Zeitpunkt des Ausfliegens – deshalb ist offen, ob der Pflegling des Vorjahres seinen Namen „Max“ zu Recht trägt oder eine „Maxi“ ist.
Das Nest war schon durch die Altvögel gut ausgepolstert worden. Sicherheitshalber fügte ich noch frisches Heu hinzu, damit die Küken bei dem für die Nacht vorhergesagten Dauerregen mit kalten Temperaturen („Schafskälte“) immerhin auf lockerem Material sitzen. Denn bedrohlich wird das Zusammenwirken von Nässe, Kälte und Wind vor allem dann, wenn Nestlinge auf verdichtetem Nistmaterial wie in einer Badewanne liegen. Dann unterkühlt der Magen-Darm-Trakt, was Nahrungsverweigerung und meist den Tod zur Folge hat. Vermutlich deshalb starb das kleinste von drei – immerhin sechswöchigen – Jungen an Weyhäuser Weg; ich fand es am 6. Juni bei der dortigen Beringung zwischen den Geschwistern vor.
Die Fotos (Copyright: Georg Fiedler) zeigen die Webcam mit den Spuren eines Storches auf der Oberfläche, den Schornstein, die Küken und das Weibchen, wie es unmittelbar nach dem Einfahren der Drehleiter zurückkehrt.
Liebe Grüße
Georg und Sabine Fiedler
